In den letzten Jahren hat sich der Markt für Akkustaubsauger immens vergrößert, das Angebot an Geräten ist kaum mehr überschaubar. Vom Einstiegsgerät für wenig Geld bis ins Premiumsegment ist die Auswahl groß. Da schien Samsung Ankündigung für einen neuen Akkustaubsauger beinahe überflüssig. Bis zu dem Augenblick, als wir den neuen Bespoke Jet zum ersten Mal einschalten durften.
Doch der Reihe nach. Nachdem uns Samsung angeboten hatte, den brandneuen Bespoke Jet zu testen, war die Vorfreude auf das Produkt groß. Schließlich hatten wir bereits im Rahmen einer Präsentation Gelegenheit, das Modell in Aktion zu erleben. In der Redaktion angekommen machte der Sauger direkt Eindruck, denn der Karton hat beachtliche Ausmaße. Im Grunde aber nicht überraschend, denn das System besteht in der von uns getesteten Ausführung neben dem Staubsauger aus der Basisstation sowie einem umfangreichen Zubehörsatz.
Aufgeräumt und sauber verpackt präsentieren sich auf drei Ebenen unzählige Einzelteile. Daher galt der erste Blick der beiliegenden Bedienungsanleitung. Auf einer Doppelseite findet sich dann die Lösung für das Puzzlespiel anhand einer Zeichnung und separaten Auflistung der entsprechenden Teile. Aber es hilft auch Auspacken und Probieren.
Das gestaltet sich wesentlich einfacher als gedacht. Die Basisstation liegt betriebsbereit unten im Karton, gemeinsam mit dem mitgelieferten Zubehörständer. An die Motoreinheit inklusive Zyklonfilter wird ein Verbindungsrohr angesteckt. Das geht einfach und verdreh-sicher dank der gut gelösten Verbindungsmechanik. Jetzt braucht nur noch die Universalbürste am unteren Rohr angesteckt werden und schon sieht das ganze nach einem Staubsauger aus. Was Anfangs also als Puzzlespiel erschien, gestaltet sich in der Praxis als einfache Sache; eine Bedienungsanleitung braucht man im Grunde nicht.
Rundum-sorglos Paket
Der Bespoke Jet in der von uns getesteten Version „Bespoke Jet pro extra“ kommt als echtes Rundum-Sorglos-Paket ins Haus. Daher ein kurzer Blick auf das mitgelieferte Zubehör. Außergewöhnlich sind die vier unterschiedlichen Bürsten. Neben der universell einsetzbaren Doppelsaugbürste werden eine Haustierbürste für Tierhaare, eine Flachturbodüse für die Arbeit etwa unter Schränken sowie die Nassbürste mitgeliefert. Zu letzterer gehören jeweils ein Satz Einweg-Wischmopps sowie ein Satz Mehrzweck-Mopps. Ergänzend dazu sind noch eine Kombidüse für die Reinigung von Polstern oder Möbeln sowie eine Flachdüse vorhanden. Zwei Ersatzstaubbeutel für die Basisstation sowie zwei Akku-Packs vervollständigen das große Bespoke-Set.
Die Basisstation wird aufgestellt und über mittels beiliegendem Netzkabel mit einer Steckdose verbunden. Für den Betrieb des Akkusaugers muss noch einer der beiden Akkus in die Motoreinheit eingesteckt werden. Um den Akku zu laden, lässt sich der Akkusauger ganz einfach von oben auf die Basisstation setzen und schon beginnt der Ladevorgang.
Endlich geht’s los
Nach rund drei Stunden Ladezeit ist dann der Moment gekommen, um zu sehen, was der Bespoke Jet kann. Einschalten und los – nicht ganz, denn zunächst möchte das Gerät wissen, in welcher Sprache Meldungen und Informationen auf dem großen, gut sicht- und vor allem lesbaren Display erscheinen sollen. Das erfolgt über Plus- und Minus-Tasten, die sich oben am Handgriff links und rechts neben dem Ein/Ausschalter befinden.
Ein Druck auf den Einschalter startet den Motor in der mittleren Stufe und der lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er auch mit grobem Schmutz fertig wird. Kraftvoll legt Samsungs Top-Modell los und liegt dabei sehr gut in der Hand. Darüber hinaus gleitet er ganz leicht über den Boden, die Bürste erzeugt ihren eigenen Vortrieb. Und noch etwas fällt auf: der Bespoke Jet ist äußerst wendig und lässt sich spielend leicht ohne großen Kraftaufwand in jede beliebige Richtung dirigieren.
Testfeld Glattboden
Zunächst musste der Staubsauger zeigen, was er auf glatten Belägen kann. In der ersten Runde bekam er es mit zerbröselten Erdnüssen, groben Hinterlassenschaften von Schuhsohlen und Brotkrümeln auf Fliesen und Parkett zu tun. Diese Aufgabe löste die Doppelsaugbürste sehr gut. Nur ganz wenige Male musste der Bürstenkopf angehoben werden, um alle Reste aufzunehmen. Das passiert übrigens mit kabelgebundenen Staubsaugern gleichermaßen. Ebenso souverän meisterte unser Testkandidat die Ränder zu den Wänden. Entlang der Fußleisten gefahren bleiben keine Reste auf dem Boden zurück. Auch die Ecken werden anstandslos sauber und das alles bereits in der mittleren Stufe.
Geht’s auch auf dem Teppich?
Das gleiche Szenario erwartet uns auf Teppichboden und Läufern unter Verwendung der Doppelsaugbürste. Entgegen unserer Erwartung geht der Bespoke Jet auch hier mit Schmutz und Partikeln souverän um und sorgt für einen sauberen Belag. Dabei überrascht der Staubsauger auch hier durch seine Leichtgängigkeit. Mühelos gleitet er über den Boden ohne sich festzusaugen und nimmt alles mit, was ihm unter die Bürste kommt.
Keine Angst vor Limo-Flecken
Was aber, wenn nach der Party oder einem aufregenden Fußballabend am nächsten Morgen unzählige Überbleibsel aller möglichen Getränke auf dem Boden zurückgeblieben sind? Das wollten wir genauer wissen und haben Kurzerhand Limonade auf dem Boden verteilt und teilweise eintrocknen lassen. Ein klarer Fall für die Nassbürste. Der Wechsel geht schnell vonstatten, ein Druck auf die Entriegelungstaste genügt und schon lässt sich die Saugbürste gegen den Wischaufsatz austauschen. Die beiden Wischmopps werden durch Klettverschluss gehalten und lassen sich einfach auf die dafür vorgesehenen Scheiben an der Unterseite aufsetzen. Für die Flüssigkeitszufuhr sorgt ein kleiner Wassertank, der gefüllt und an der Nassbürste eingesetzt wird.
Dann geht es los. Sobald der Sauger eingeschaltet wird, beginnen sich die beiden Wischmopps zu drehen. Durch einen Druck auf die „+“-Taste wird Wasser auf die Mopps gesprüht. Ebenso wie mit den Saugbürsten gleitet der Staubsauger auch jetzt leicht über den Boden und nimmt tatsächlich die künstlich erzeugten Pfützen restlos auf. Auch die getrockneten Flecken stellen keine große Herausforderung dar. Spätestens nach der zweiten Überfahrt sind diese verschwunden. Eine sprichwörtlich saubere Sache. Allerdings darf beim Einsatz der Nassbürste nicht vergessen werden, dass diese keinen Schmutz aufsaugt.
Zum Reinigen müssen die beiden Wischmopps abgenommen und ausgespült werden. Danach sollte man diese gut trocknen lassen. Wer also seine Böden häufig feucht wischen möchte, sollte sich einen zweiten Satz Wischmopps zulegen.
Ruck zuck zum Handstaubsauger
Natürlich ist der Bespoke Jet nicht „nur“ Bodenstaubsauger. Wird die Motoreinheit per Tastendruck vom Verlängerungsrohr gelöst, hält man ein wahres Kraftpaket in der Hand. Jet noch die Kombi -oder Flachdüse aufgesteckt und schon geht es Krümeln auf der Couch, auf dem Tisch oder dem staub auf Möbeln an den Kragen.
Zeitlimit
Bei der Arbeit mit dem Bespoke Jet darf man jedoch nicht vergessen, dass es sich um einen Akkustaubsauger handelt. Was bedeutet, dass die Akkuladung nicht ewig reicht. Auf dem Display oben am Handgriff zeigt das Gerät daher jederzeit die noch verbleibende Restlaufzeit in Minuten an. Beim Einsatz der Nassbürste machte der Akkusauger auch nach einer Stunde noch nicht schlapp und die Restlaufeit auf dem Display stand noch immer bei rund 30 Minuten. Anders sieht das bei den Saugbürsten aus. Wir konnten mit der Doppelsaugbürste in der mittleren Stufe rund 30 Minuten saugen, dann musste der Staubsauger zurück auf die Basisstation. In der kleinen Stufe erhöht sich die Zeit auf rund 45 Minuten, wobei man hier in Kauf nehmen muss, dass aufgrund der geringeren Saugleistung Schmutz nicht so zuverlässig aufgenommen wird. Durch den zweiten Akku allerdings erhöht sich die Dauersaugleistung in der mittleren Stufe auf 60 Minuten und dass sollte für die meisten Reinigungs-Aufgaben genügen.
Zubehör-Ständer mit Ladestation
A propo zweiter Akku. Wie bereits erwähnt kommt der Bespoke Jet mit einer Menge an Zubehör ins Haus und meistens stellt sich die Frage, wo die Utensilien am bestens untergebracht werden können. Samsung liefert die Lösung in Form eines praktischen Zubehörständers gleich mit. An diesem finden nicht nur die beiden Zusatzdüsen ihren Platz, sondern auch die zusätzlichen Saugbürsten.
Die runden Aufnahme-Vorrichtungen sind mit einem einfach zu bedienenden Rastsystem ausgestattet. Einmal aufgesteckt kann sich das Zubehör nicht lösen. Erst ein leichter Druck auf die Entriegelungstasten gibt das entsprechende Werkzeug frei. Da macht das Wechseln der Aufsätze richtig Spaß. Auf dem Sockel befindet sich darüber hinaus eine Lade-Einrichtung für den zweiten Akku. Dazu wird der Zubehörständer über das mitgelieferte Steckernetzteil mit einer Steckdose verbunden. Nach rund drei Stunden ist der Ersatz-Akku geladen.
Das Auge saugt mit
Samsung neuer Klassenprimus überzeugt aber nicht nur durch Saugleistung und Lieferumfang. Tatsächlich ist die als Säule gestaltete Basisstation ein echter Blickfang. Und wenn man bei einem Staubsauger von einem schönen Erscheinungsbild sprechen darf, dann gehört der Bespoke Jet definitiv zur Haute Couture. Das Design der Basisstation ist schlichtweg gelungen und macht auch im Wohnzimmer eine gute Figur. Dabei dient sie nicht nur als Ständer und Ladestation für den Staubsauger. Hier kann der Staubbehälter des Bespoke Jet ganz simple geleert werden. Dazu wird er nach getaner Arbeit zunächst in die Basisstation eingehangen. Auf einen Tastendruck an der Vorderseite der Säule hin startet der Absaugvorgang und der Inhalt des Staubbehälters wird in den in der Station befindlichen Staubbeutel entleert. Dabei macht das System ordentlich Lärm, also bitte nicht starten, wenn im Raum telefoniert wird. Der Spuk dauert nur wenige Sekunden und schon ist der Akkusauger bereit für neue Taten. In der Basisstation ist ein Staubbeutel untergebracht, der sich nach Abnehmen der Frontverkleidung einfach austauschen lässt.
Aber Achtung: Wird der Bespoke Jet nach der Entleerung aus der Basisstation genommen, bleibt der Bodendeckel der Motoreinheit offen. Dieser muss erst von Hand wieder verschlossen werden, da sonst der aufgesaugte Schmutz unvermittelt wieder im Raum verteilt wird.