Datenverluste beim Heim-NAS vermeiden Empfehlung

Werden ein paar Spielregeln beachtet. leisten NAS-Server wertvolle Dienste bei der Datensicherung Werden ein paar Spielregeln beachtet. leisten NAS-Server wertvolle Dienste bei der Datensicherung Toshiba

NAS (Network Attached Storage) Server finden sich mittlerweile in sehr vielen Haushalten wieder. Und die Anwender wähnen ihre Daten hier in Sicherheit. Das gilt allerdings nur, wenn die gängigen Spielregeln beachtet werden.

 

In vielen Haushalten dienen heute NAS-Server als zentraler Speicher für Daten aller Art. Neben dem Musik- und Videoarchiv lagern dort zumeist auch wichtige Dokumente sowie unzählige private Fotos und Videos, die für ihre Besitzer von unschätzbarem Wert sind und deren Verlust sehr schmerzen würde. Auf dem NAS wähnen die meisten Anwender die Daten sicher und gut geschützt.

kommentar-rainer-w-kaeseDas ist aber nicht automatisch so. Rainer W. Kaese, Senior Manager, HDD Business Development bei Toshiba Electronics Europe hat einige wertvolle Hinweise zum richtigen Umgang mit NAS-Servern vor allem im Heimbereich zusammengestellt.

Mindestens zwei Laufwerksschächte

Zwar existieren im Markt einige NAS-Systeme mit nur einem Laufwerksschacht, doch diese bieten keinerlei Schutz gegen Datenverluste bei einem Festplattenausfall. Zwei Laufwerksschächte sind für ein NAS das Minimum – und für die meisten Anwender auch völlig ausreichend. Geräte mit Platz für vier oder mehr Festplatten lohnen nur bei sehr großen Datenmengen oder hohen Performance-Anforderungen.

Der richtige Standort

Das NAS direkt neben den Rechner zu stellen, ist bequem, aber dort ist es für Einbrecher leicht zu entdecken. Die Daten sind den Dieben in der Regel egal, dennoch packen sie das wertvolle Technikgerät gerne mit ein, wenn es leicht zugänglich ist. Besser ist daher ein versteckter Standort, etwa in einem Wandschrank oder im trockenen und nicht überflutungsgefährdeten Keller.

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Für den Einsatz in NAS-Servern gibt es spezielle
Festplatten-Serien. Hier im Bild eine 1TB-Platte aus der
WD RED-Serie von Western Digital
(Quelle: Technik ganz einfach)

NAS-Festplatten verwenden

Für NAS-Systeme gibt es von den Festplattenherstellern spezielle NAS-Serien, die für den Einsatz in Netzwerkspeichern ausgelegt sind und reibungslos mit den Geräten zusammenarbeiten. Normale Desktop-HDDs mögen etwas günstiger sein, sind aber auf Dauer weder dem 24/7-Betrieb noch den höheren Arbeitslasten gewachsen. Das Risiko von Fehlern und Ausfällen ist bei ihnen ungleich höher als bei den NAS-HDDs.

RAID 1 oder höher einrichten

Damit bei einem Festplattendefekt keine Daten verloren gehen, müssen Anwender die HDDs in ihrem NAS als RAID konfigurieren. Die Einrichtung der Platten als einzelne Laufwerke oder als ein großes zusammenhängendes Laufwerk bietet keine Ausfallsicherheit. Bei einem RAID 1, das typisch für Geräte mit zwei Festplatten ist, speichert das NAS sämtliche Daten redundant gespiegelt auf beiden Platten. Beim Ausfall einer HDD steht der komplette Datenbestand noch auf der anderen HDD bereit – die defekte Festplatte sollten Anwender dann so schnell wie möglich ersetzen, damit das NAS wieder eine vollständige Spiegelung der Daten herstellen kann. Während die nutzbare Speicherkapazität bei einem RAID 1 der Größe der kleinsten Festplatte entspricht, unterstützen NAS-Systeme mit vier oder mehr Platten auch höhere RAID-Modi, bei denen ein größerer Anteil der Gesamtspeicherkapazität nutzbar ist.

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Ein NAS-Server von Buffalo mit geöffneter Frontklappe. Gut zu sehen sind die vier Laufwerksschächte. Hier trägt jeder Einschub eine Festplatte (Quelle: Technik ganz einfach)

Backups nicht vergessen

Auch ein NAS benötigt regelmäßige Datensicherungen, denn das RAID schützt lediglich vor Datenverlusten durch Festplattenausfälle. Mit einem klassischen Backup vermeiden Anwender darüber hinaus Datenverluste durch Ransomware-Attacken, den Diebstahl des NAS, Gerätedefekte sowie Brand- und Wasserschäden. Ein Backup lässt sich gut auf USB-Festplatten erstellen, weil eigentlich alle NAS-Systeme eine USB-3.0-Schnittstelle mitbringen und so eingerichtet werden können, dass sie den gesamten Datenbestand oder ausgewählte Verzeichnisse auf den externen Speicher kopieren, sobald er angeschlossen wird. Die USB-Festplatte sollten Anwender außer Haus aufbewahren, damit sie im Ernstfall nicht dem gleichen Schadensereignis oder Diebstahl wie das NAS zum Opfer fällt.

Ernstfall proben

Um Datenverluste durch Konfigurationsfehler oder Fehlbedienung zu vermeiden, sollten sich Anwender eingehend mit ihrem NAS und dessen webbasierter Konfigurationsoberfläche vertraut machen. Sie müssen nicht nur wissen, wie sie das Gerät richtig einrichten, sondern auch wie sie Festplattendefekte und Fehlfunktionen erkennen – und was dann zu tun ist. Sinnvoll ist die Einrichtung von E-Mail-Benachrichtigungen zu Problemen mit dem NAS und den Laufwerken. Zwar zeigen die meisten NAS den Festplattenzustand mittels Status-LEDs am Gerätegehäuse an, doch die hat man üblicherweise nicht im Blick. Ohne E-Mail-Benachrichtigung fällt unter Umständen eine Festplatte aus, ohne dass der Anwender das bemerkt, weil durch das RAID alle Daten weiter verfügbar sind.

www.toshiba-storage.com

Gelesen 2359 mal Letzte Änderung am Freitag, 06 August 2021 08:30

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